Abschied zu nehmen ist eine der schwersten Erfahrungen im Leben. Neben dem Verlust eines nahestehenden Menschen quälen die Trauernden oft auch organisatorische Fragen und Sorgen um die Zukunft. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Pfarre Gföhl wollen in dieser Situation die Hinterbliebenen mit Achtsamkeit und Respekt in ihren Fragen, ihren Gefühlen, Ängsten und Sorgen begleiten.  Die kirchlichen Rituale geben der Trauer und auch der Hoffnung Raum. In der vertrauensvollen Botschaft und dem Glauben an die Auferstehung dürfen wir erspüren, dass der Tod nicht das Ende ist.

Wenn jemand aus Ihrer Familie verstorben ist, dann sind verschiedene Amtswege zu erledigen. Um den Zeitpunkt des Begräbnisses, sowie den Termin für die Betstunde (Vorabend des Begräbnisses) mit unserem Pfarrteam abstimmen zu können, informieren Sie bitte so bald als möglich die Pfarrkanzlei. Die Pfarrsekretärin oder der Pfarrer werden mit Ihnen das Kirchliche Prozedere sowie Ihre persönlichen Anliegen besprechen.

Für die Organisation des Begräbnisses ist erforderlich, dass Sie Kontakt zu einem Bestattungsunternehmer aufnehmen.

Hilfen in der Begleitung von Sterbenden

  • Einen Segens-Kreis mit dem Sterbenden bilden und sich dabei die Hände reichen.
  • Ein „Vater unser“, oder „Gegrüßet seist du Maria“ beten oder persönliche Worte an Gott richten.
  • Eine Kerze anzünden (eine Sterbekerze oder die Taufkerze)
  • Einfach schweigend da sein
  • Körperkontakt mit den Sterbenden halten
  • Persönliche Worte des Abschieds artikulieren, auch wenn der Sterbende nicht mehr sprechen kann.
  • Trauer / Tränen zulassen
  • Ein Kreuz als Zeichen der Hoffnung aufstellen
  • Ein Kreuz auf die Stirn zeichnen und den Sterbenden segnen
  • Bei Ansprechbarkeit die Wünsche des Sterbenden respektieren: Manche wollen alleine sterben.
  • Psalm 23 beten: Der Herr ist mein Hirte (GL 37)
  • Sterbegebete sprechen (GL: 608 und folgende)

Nach Eintreten des Todes

  • Arzt verständigen.
  • Sich Zeit lassen für den Abschied, der Verstorbene kann noch einen Tag im Haus bleiben. (Dies ist auch möglich, wenn jemand im Krankenhaus verstorben ist).
  • Pfarramt verständigen.
  • Bestattung verständigen.
  • Den Verstorbenen waschen und kämmen ist auch ein Recht der Angehörigen
  • Kleine Kinder mit einbeziehen und auch Abschied nehmen lassen. Dabei mit ihnen in einem guten Kontakt bleiben und auf ihre Fragen eingehen.
  • Den Verstorbenen bewusst berühren und den Tod begreifbar machen, auch Kinder dürfen die kalte Hand oder Stirn spüren.
  • Den Verstorbenen mit dem Lieblingsgewand kleiden.
  • Den Verstorbenen mit wohlriechenden Ölen salben.
  • Den Verstorbenen mit Weihwasser besprengen oder mit Weihwasser ein Kreuz auf die Stirn machen (Wasser ist ein Symbol für das Leben. Der Tod hat nicht das letzte Wort, sondern das Leben).
  • Das Fenster öffnen, als Zeichen des Loslassens, damit die Seele gehen kann.

Betstunde - am Vorabend des Begräbnisses

Deine Trauer braucht Zeit, braucht Worte und Symbole und auch das Gebet, damit du nicht erstarrst vor Schmerz, sondern Abschied nehmen und dich behutsam lösen kannst.

Eine Betstunde kann Gutes ermöglichen:

  • Beistand und Begleitung.
  • Die Möglichkeit, in einer persönlichen Feier das Leben der verstorbenen Person zu würdigen.
  • Eine zusätzliche Verabschiedungsmöglichkeit für Nachbarn und Freunde, die berufstätig sind und beim Begräbnis nicht dabei sein können.
  • Gelegenheit, die letzte Ehre zu erweisen.
  • Platz für die Trauer; ein wichtiger Schritt zur Trauerbewältigung.

Ablauf eines Begräbnisses bzw. Requiem

Der Tod eines geliebten Menschen schmerzt sehr und ist ein großer Verlust. Für einen Christen bedeutet der Tod aber nicht das Ende: Er stellt den Übergang zum Ewigen Leben bei Gott dar. Daher finden sich in der kirchlichen Begräbnis-Liturgie viele Elemente, die diesen hoffnungsvollen Aspekt des Todes betonen.

Zu Beginn versammelt sich die Trauergemeinde in der Kirche, wo man sich vom Verstorbenen verabschieden kann. Es ist möglich mit dem Weihwasser ein Kreuzzeichen zu machen. Anschließend drückt man, wenn die Angehörigen dies wünschen, sein Beileid aus. (Bitte respektvoll darauf achten, wenn auf Beileidsbekundungen nicht erwünscht sind).

Dann wird mit der Trauergemeinde Gottesdienst gefeiert. Dieses Requiem kann als Eucharistiefeier mit Wandlung und Kommunion oder in einer schlichteren Wort-Gottesfeier gestaltet werden. Bei beiden Feiern gibt es für die Angehörigen die Möglichkeit sich als Lektorin oder Lektor zu beteiligen oder die Fürbitten zu formulieren.

Anschließend begibt sich der Trauerzug zur Beisetzung auf den Friedhof, an das vorbereitete Grab. Nach einigen Worten und einen kurzen Bibelvers wird der Sarg in das Grab gesenkt. Der Sarg im Grab wird nun ebenfalls mit Weihwasser gesegnet. Abschließend haben die Trauernden die Möglichkeit, Erde oder Blumen in das Grab zu werfen und im Gebet davor zu verweilen.